Wie Raschel die Kaninchenfamilie entdeckt

„Meine weitläufigen Verwandten hatte der Hase gestern gesagt. Die kannst du selber fragen, wie sie dort drüben neben der Wiese leben.“ Die Worte des Hasen gingen Raschel so durch den Kopf. „Das werde ich auch heute tun.“ Er fragte den Vater: „Weißt du, wo die Kaninchen wohnen?“ „Ja, hinten bei der Wiese.“ „So etwas hat mir der Feldhase auch gesagt. Den habe ich gestern kennengelernt, und dass er nur Pflanzen frisst, hat mich auch gefreut.“ „Na dann lass uns mal zur Wiese gehen, vielleicht sind die Kaninchen schon wach.“ Raschel marschierte schon vorne weg und der Vater hinterher. Es war nicht sehr weit bis zur Wiese und da sah man die kleinen Kaninchen herumtollen.

„Sei leise Raschel, dann können wir die Kaninchen ein bisschen beobachten!“

Sie tollten vor ihrem Bau herum. Und als sie Raschel und seinen Vater bemerkten, waren sie flux in ihrem Bau verschwunden. „Lass uns mal hingehen“, sagte Raschel. „Die Fressen sicher auch das, was der Feldhase frisst und da brauchen wir keine Angst haben. Hallo Kaninchen!“, rief Raschel. „Ihr könnt ruhig wieder herauskommen. Ich tue euch nichts.“ Die Kaninchen lugten aus dem Bau und als sie den kleinen Raschel und seinen Vater sahen, kamen sie heraus. „Raschel weißt du noch, was ich dir über den Instinkt erklärt habe?“ „Ja, ja“, sagte Raschel. „Genau das ist jetzt passiert. Die kleinen Kaninchen haben erst einmal instinktiv die Flucht ergriffen. Sie wussten nicht, wer wir sind und sind erst mal in den sicheren Bau geflüchtet.“ „Instinktiv!!!“ antwortete Raschel. „Na ihr Kaninchen, wir haben gestern den Feldhasen gesehen und der hat mir gesagt, ich soll euch mal besuchen, wenn ich etwas über euch wissen will.“ „Was willst du denn wissen?“ „Na, wie ihr so lebt?“ „Du bist doch ein kleiner Hamster?“, fragte die Kaninchenmutter den kleinen Raschel. „Na Hamster stimmt, aber so klein bin ich nun auch nicht mehr.“ Na gut also bist du Raschel, ohne klein.“ „Das gefällt mir“, sagte Raschel. „Ich bin Raschel ohne klein!!!“

„Wir leben fast so wie ihr Hamster“, erklärte die Kaninchenmutter. „Wir graben uns auch einen Bau mit mehreren Ausgängen zum Flüchten, falls wir es mal müssen. Und ein Kaninchen hat meist viele Kinder, wie bei den Hamstern.“ „Bei uns nicht“, sagte Raschel. „Ich habe keine Geschwister, ich bin alleine.“ „Na da hast du aber Glück gehabt. Wir sind viele“, sagte die Kaninchenmutter. „Ist aber auch nicht schlecht, dann habt ihr immer wen zum Spielen und seid nicht immer alleine.“ „Da hast du recht, aber wenn meine Kinder an meine Zitzen wollen, um satt zu werden, dann streiten sie, wer welchen Platz an meinem Bauch bekommt.“ Raschel glänzten die Augen und er sagte: „Nein, ich habe alle Zitzen für mich alleine.“ Er tollte mit den kleinen Kaninchen herum, und als die kleinen Kaninchen Hunger bekamen, stürzten sie zur  Mutter und stritten sich um die Zitzen. Raschel fiel ein, dass er auch gern so ein Schlückchen aus Mutters Zitzen gehabt hätte. Er sagte zum Vater, der noch ein paar Samen von den Gräsern in seine Hamsterbacken stopfte, um sie mit nach Hause zu nehmen: „Lass uns den Rückweg antreten. Ich habe Durst und ein wenig Hunger habe ich auch!“ Sie trotteten in Richtung des kleinen Waldes, der nun weiter weg schien als die Entfernung vom Wald zur Wiese. Bei der Mutter angekommen, erzählte Raschel von der Kaninchenfamilie, und dass die kleinen Kaninchen sich um die Zitzen ihrer Mutter gestritten hatten. „Ich brauch das nicht“, sagte Raschel. Er kuschelte sich an den Bauch der Mutter und saugte genüsslich ihre Milch. Als er satt war, zog es Raschel die Augen zu und die Mutter brachte ihn ins Nest und sprach das Gute-Nacht-Gedicht in Raschels Ohr.